Klimaneutralität bis 2035

Würde man die Lebensgewohnheiten der Bevölkerung in Deutschland auf die gesamte Erdbevölkerung übertragen, so benötigten wir 3 Planeten. Wir behandeln den Planeten so als hätten wir noch einen zweiten und einen dritten im Kofferraum.

Ursachen sind in unserer Region ablesbar: Freistehende EFH-Siedlungen, neue Gewerbegebiete und immer mehr Straßen fressen sich unaufhörlich in den Freiraum hinein. Böden höchster Fruchtbarkeit werden rücksichtslos mit Asphalt und Beton versiegelt. 3 von 4 Arbeitnehmer arbeiten nicht am Wohnort sondern pendeln. Nie gab es so viele Autos pro Einwohner wie heute.

Die Klimatische Veränderung erfolgt rasant. Wir leben in einer Heißzeit mit Extremwetter, wie Hagel und Starkregen und Trockenstress mit Bodenerosion besonders auf den Fildern. Hitzeinseln entstehen. Die Zahl der tropischen Nächte in den Städten steigt durch den hohen Versiegelungsgrad. Die Gesundheitsbelastung erhöht sich massiv. Der Wald leidet stärker den je. Nadelbäume wird es hier nicht mehr geben.

Kurzum: unser Wohlstandsmodell ist nicht nachhaltig und gefährdet unsere Existenz.

Das Zeitfenster für ein radikales Umsteuern schließt sich rasant, deshalb ist die Landtags- und Bundestagswahl so entscheidend! Wir LINKE wollen das Land auf die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele verpflichten! 1,5 Grad sind nicht verhandelbar, denn jenseits dieser Schwelle geht die Klimakrise in eine unkontrollierbare Dynamik über. Unser Ziel als LINKE ist klar: Klimaneutralität bis 2035

Dafür braucht es auch eine neue Kultur des klimagerechten Bauens und der Mobilität.

Boden ist die endlichste aller Ressourcen und nicht vermehrbar. Die Linke fordert ein Bauverbot auf fruchtbaren und für das Klima bedeutsamen Flächen. Neue Gewerbegebiete auf der grünen Wiese wie in Dettingen sind Gift für das Klima. Neuansiedlungen müssen im Bestand erfolgen. Nicht die bebaute Fläche soll wachsen, sondern deren Qualität, auch in den Städten. Ziel ist die Stadt der kurzen Wege mit funktional integrierten Quartieren, wo Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Freizeitgestaltung räumlich zusammen geführt ist.

Der Öffentliche Raum wird nicht mehr vom Autoverkehr bestimmt sondern wird ein Raum in dem sich die Menschen gern aufhalten. “Schwammstädte“ speichern Regen Grüne Lungen und Luftleitbahnen verhindern Überhitzung. 90 % der innerörtlichen Wege werden über gut ausgebaute Fuß-und Radwege erreichbar sein und der öffentliche Nahverkehr wird für alle Menschen erschwinglich sein.

Die Stadtentwicklung kann nicht den Marktkräften überlassen bleiben sondern soll demokratisch gestaltet werden und sozial integrativ wirken.

Ute Dahner, Stadträtin