„Klimawandel: auch in Kirchheim rascher handeln!“
Agenda 2030: Auch die Stadt Kirchheim hat sich verpflichtet, die Ziele der Agenda 2030 umzusetzen. Das „Forum 2030“ fordert mehr Konsequenz ein.
Drei Jahre nach Verabschiedung der Agenda 2030 wird nach Aussage des Forums 2030, einer neuen Gruppierung im politischen Raum Kirchheims, deutlich: „Die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele muss auf allen politischen Ebenen und in allen Bereichen schneller vorankommen. Nur dann können wir in den verbleibenden 12 Jahren die ehrgeizigen Ziele der Agenda 2030 erreichen“. Zur Erinnerung: Im September 2015 hatten die 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen in ihrer Vollversammlung 17 globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in allen wichtigen Feldern des Lebens und Arbeitens beschlossen: die Agenda 2030.
Der Handlungsdruck werde nach Aussagen des Forums auch in Kirchheim deutlich – z.B. beim Thema Klimaschutz. Im Rahmen der Haushaltsberatung hatte der Gemeinderat 2017 mit einer knappen Mehrheit beschlossen, erneut eine auf zwei Jahre befristete Stelle für eine/n Klimaschutzmanager/in auszuschreiben. Hans Dörr, einer der beiden Sprecher des Forums kritisiert: „Die Stelle ist bis heute nicht besetzt. Dabei gäbe es durchaus viel Arbeit in diesem Bereich. 2013 hat die Stadt in ihrem Klimaschutzkonzept festgestellt: Kirchheim sollte die Treibhausgasemissionen um 37% bis 2030 reduzieren. Im Klimaschutzbericht 2015/16 war dann u.a. zu lesen, dass im Jahr 2013 rund 335.000 Tonnen CO2 emittiert wurden. … Im Bilanzjahr 2009 waren es 349.000 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von 4 % insgesamt oder von rund 1 % pro Jahr. Zur Erreichung des gesetzten CO2-Reduktionszieles von 37 % ist der bisherige Trend nicht ausreichend…. Wie sich die Emissionen seit 2013 entwickelt haben, ist uns nicht bekannt. Nach unseren Recherchen gibt es offensichtlich die dringend nötige qualifizierte Fortschreibung der Untersuchung nicht.“
Heinrich Brinker, der kürzlich auf einer Vollversammlung des Forums 2030 ebenfalls zum Sprecher gewählt worden war, ergänzt: „Vor diesem Hintergrund sehen wir als Forum 2030 unsere Aufgaben darin, den Umsetzungsprozess der Agenda-Ziele in Kirchheim mit kritisch-konstruktiven Impulsen zu begleiten.“ Das im Juli 2018 gegründete „Forum 2030“ versteht sich als offenes Netzwerk. Schon jetzt gehören ihm zahlreiche zivilgesellschaftliche Kirchheimer Initiativen/Organisationen an – außerdem weitere Akteur/-innen aus dem politischen Raum und interessierter Bürger/-innen. Bei einer Vollversammlung wurde kürzlich neben den beiden Sprechern auch eine Homepage-Redaktion gewählt. Zum Thema „Klimawandel“ verweisen Dörr und Brinker auf den neuesten Bericht des Weltklimarates: „Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad wird zu einem Wettlauf mit der Zeit. Auch hier in Kirchheim brauchen wir ein rascheres und konsequenteres Handeln in allen Bereichen, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens doch noch zu erreichen: bei der Mobilität, der Energie, den Gebäuden, der Flächennutzung, der Industrie.“