Bürgermeister Haußmann und Oberbürgermeister Bader zeichnen uns ein Bild von blühenden Dächern, klimaneutraler zukunftsweisender Produktion und einem Industriestandort, in dessen Nachbarschaft man gern leben möchte. Dabei wird ausgeblendet, dass der Hungerberg als Segment „für größere und ggf. emissionsträchtige Gewerbe- und Industrievorhaben“ bereitgestellt werden soll.
Im Gegensatz zu der Behauptung von Herrn Haußmann stehen aktuell in der Region sechs Gebiete zur Verfügung, die größer als 20 Hektar sind. Der „strategischer Vorhaltestandort“ am Hungerberg ist also nicht zwingend, wie behauptet wird.
Aus Sicht der Bürgermeister hat der Grünzug nichts mit Naturschutz zu tun, aber die Definition der Landesregierung sagt etwas ganz anderes: „Regionale Grünzüge sind größere zusammenhängende Freiräume für unterschiedliche ökologische Funktionen, für naturschonende, nachhaltige Nutzungen oder für die Erholung.“
Wenn man den Ausführungen von Bürgermeister Haußmann glauben soll, dann gibt es bereits konkrete Pläne für eine Brennstoffenzellenproduktion. Wie kommt er zu dieser Aussage? In der Grundsatzvereinbarung der Kommunen mit der Wirtschaftsförderung der Region steht es anders: „Die konkrete Nutzungskonstellation und der künftige Investor für den Vorhaltestandort sind – Stand heute – noch nicht bekannt“.
Wenn also weder Investor noch konkrete Nutzung bekannt sind, wie können die Herren Bürgermeister jetzt schon wissen, dass die Produktion klimaneutral sein wird. Dieser Standort wurde doch gewählt, um eine „emissionsträchtige“ Produktion zu ermöglichen.
Der Bodenschutz-Gutachter Christian Küpfer meint: „Man kann die gesamte Landschaft hinterher so umweltfreundlich gestalten, wie sie vorher war.“ Mit begrünten Dächern will er die Landschaft retten. Auf jeden Fall wird dort nie wieder Landwirtschaft möglich sein, weil er den Boden abtragen lassen will.
Heinrich Brinker