Alle Experten sind sich einig, wenn jetzt nicht drastisch umgesteuert wird, werden unsere Kinder und folgenden Generation keine intakte und lebenswerte Umwelt mehr haben.
Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat müssen sich aktiver an dem Nachhaltigkeitsprozess beteiligen. Die Zeit der Schaufensterreden ist vorbei. Es reicht nicht, die Agenda zu unterzeichnen, sondern es muss ein Programm aufgelegt, das auch nachhaltig umgesetzt wird.
Die Initiative „Nachhaltiger Stadtrundgang“ sich auf die Fahnen geschrieben, die Agenda 2030 in Kirchheim zum Durchbruch zu verhelfen und die Arbeit der vielen Initiativen der Stadt zur Geltung bringen. Aber sie sieht ihre Aufgabe auch darin, aufzuzeigen, dass in Kirchheim von der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat zu wenig getan wird. Bisher schmückt sich die Stadt mit der Arbeit der ehrenamtlichen Initiativen, statt wirklich in die Nachhaltigkeit zu investieren. Es reichte bisher nicht mal zur Einstellung eines Nachhaltigkeitsbeauftragten. Es sieht so aus, dass Kirchheim, wie auch andere Städte in Deutschland, die Klimaziele nicht erreichen wird. Wenn die Stadt die Klimaziele umsetzen wollte, dann müsste sie bis 2030 den Ausstoss derTreibhausgase um 34% senken. In den letzten Jahren wurde der Ausstoss aber nur unwesentlich verringert. Amtliche Trendrechnungen sagen lediglich 3% bis 2030 voraus. Das Gleiche gilt für andere Bereiche. Der Verkehr nimmt zu. Statt Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs zu initiieren, wird im Gemeinderat darüber gestritten, ob Parkgebühren erhoben werden sollen. Eine Studie der Baden-Württemberg Stiftung hat zeigt auf, dass die Agendaziele nur erreicht werden können, wenn die PKW-Nutzung reduziert wird. In Kirchheim werden 4% Wege mit dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegt, dass halb so viel wie der deutsche Durchschnitt. Wo sind die Initiativen der Stadt? Ein weiteres Handlungsfeld ist der fortschreitende Flächenfraß. Immer weitere Industriegebiete entstehen und Straßen werden gebaut. Die Stadt leistet sich immer noch die Genehmigung von Luxuswohnungen, statt in einen kompakten sozialen Wohnungsbau zu investieren. Soll so ein zukunftsfähiges Kirchheim entstehen?
Heinrich Brinker