Angesichts der aktuellen Krisen und Kriegsdrohungen steigt die Kriegsgefahr. In einer Zeit, in der ein amerikanischer Präsident das Völkerrecht brechen kann, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden, ist Verständigung zwischen den Menschen unterschiedlicher Völker wichtiger denn je. Städtepartnerschaften – seit jeher ein wichtiges Mittel des interkulturellen Austauschs – dienen damit heute mehr denn je auch der Sicherung des Friedens.
Im August 2019 wurde
ich als Stadtrat Zeuge gelebter Völkerverständigung. Mit anderen Gemeinderäte
und Mitgliedern des Fördervereins zur Renovierung der evangelischen Kirche in
Maglic (Bulkese), besuchte ich die Kirchheimer Partnerstadt Backi Petrovac in
Serbien.
In vielen bewegenden
Momenten wurde deutlich, dass die beteiligten Personen und Mandatsträger*innen
unabhängig von ihrer religiösen und politischen Einstellungen die gemeinsame
Geschichte als Chance der Verständigung betrachteten. Im Mittelpunkt steht die
Renovierung einer evangelischen Kirche, die die gemeinsame Geschichte
symbolisiert. Die serbische Regierung ist in Vorleistung gegangen und wird die
Kirche als Kulturgut renovieren und damit der Bevölkerung eine moderne Stätte
der Kultur bieten. Der Verein aus Kirchheim unterstützt dieses Projekt und
fördert so die Begegnung und Verständigung zwischen den Menschen aus
unterschiedlichen Nationen und Kulturen. So wird aus einer Kirchenrenovierung
eine Aktion zur tragfähigen Völkerverständigung.
Wir sollten mehr Partnerstädte gewinnen – und dies besonders in jenen Regionen der Welt, in denen uns die politisch-kulturelle Verständigung herausfordert. Warum beispielsweise also nicht den Kontakt zu Menschen in einer Stadt in Russland oder in einem islamisch geprägten Land aufnehmen?